Wandern im Wissen

In meiner Studienzeit habe ich bei dem Projekt „Wandern im Wissen“ an der Universität Bremen mitgemacht.

Mehr zum Projekt im Video zu sehen.

 

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Die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen hatte die Hochschule für Künste Bremen eingeladen, einen Beitrag zu ihrem 350jährigen Jubiläum zu gestalten. Seit 350 Jahren ordnet und strukturiert die Staats- und Universitätsbibliothek Bremen Wissen und macht es ihren Nutzern zugänglich. Das Suchen und Finden von Informationen sind die zentralen Anliegen der Nutzer. Täglich wird hier ein schier endloser Strom an Suchanfragen bearbeitet und beantwortet. Studierende der Hochschule für Künste Bremen haben diesem sonst unsichtbaren Vorgang einen ästhetischen und poetischen Ausdruck verliehen. Im Zentrum des 15 Meter hohen Treppenhauses der Bibliothek zeigt eine Skulptur aus gefaltetem Papier die Verbindung des traditionellen Speichermediums mit der digitalen Informationswelt. Der permanente Strom der Suchanfragen an die SuUB durchläuft auf dieser vertikalen Achse die vier Ebenen des Gebäudes.
Die zufällige Folge der eintreffenden Suchbegriffe löst assoziative Text- und Bildwelten aus. Dabei macht sie neugierig auf das vielfältige Geschehen in der Bibliothek. Die Medienskulptur macht die Fülle der geistigen Prozesse, die simultan in der Bibliothek stattfinden, sichtbar. Durch die Suchanfragen entstehen immer neue Collagen aus Text- und Bildfragmenten, die den Vorgang des Suchens und Findens ästhetisch übersetzt. Die Suchbegriffe füllen den Daten-Pool am Boden des Treppenhauses. Unsere Medieninstallation findet Bilder für die Ordnung und Struktur des Wissens und bindet diese in ein Leitsystem ein, welches einen Überblick über die Wissensgebiete gibt. Über die vier Etagen der Staats- und Universitätsbibliothek reflektiert die Installation „Wandern im Wissen“ aktuelle Fragestellungen und tranportiert das Wissen der verschiedenen Fachebenen der SuUB in das Treppenhaus. Dem Titel gemäß wandert der Besucher buchstäblich durch die Welt des Wissens. Insgesamt stellt die Installation Fragen nach der Funktion der Wissensräume im Zeitalter der zunehmenden kommunikativen Isolation und macht gleichzeitig das genuin Ästhetische des Archivs erfahrbar. Die Medieninstallation rückt die Welt des in der Bibliothek geordneten Wissens in die bewusste Wahrnehmung. Zugleich macht sie das virtuelle Suchgeschehen sichtbar.

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